Zur Webseite der Stadt Billerbeck



LEXIKON


A

Abwasser
Abwasser ist das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in
seinen Eigenschaften veränderte und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser
(Schmutzwasser) sowie das von Niederschlägen aus den Bereich von bebauten oder befestigten Flächen
abfließende und gesammelte Wasser (Niederschlagswasser). Als Schmutzwasser gelten auch die aus
den Anlagen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Abfällen austretenden und gesammelten
Flüssigkeiten.

Abwasseranlage
Anlage zur Ableitung von Abwasser, z. B. Abwasserkanal, Abwasserleitung, Abwasserdruckleitung,
Schächte, Zugänge, etc.

Abwasserkanal
Anlage zum Transport von Abwasser, im allgemeinen betrieben von öffentlichem Abwassernetzbetreiber.

Abwasserbeseitigungskonzept (ABK)
Mit dem ABK legen die Städte und Gemeinden gegenüber der Bezirksregierung verpflichtend dar,
in welcher zeitlichen Reihenfolge alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Abwasser-
beseitigungspflicht geplant und welche Kosten hierfür eingeplant werden. Das ABK ist alle 6 Jahre
erneut aufzustellen.

Abwasserleitung
Anlage zum Transport von Abwasser, betrieben vom privaten Grundstücksbesitzer.

Abzweig
Formstück zur Zusammenführung oder Teilung von Abwasserströmen in einer Abwasserleitung
oder einem Abwasserkanal

Aktiva
Die Aktiva zeigt die Mittelverwendung einer Bilanz auf. Sie wird im Allgemeinen auf der linken Seite
einer Bilanz aufgeführt.

Anschlussleitung
Anschlussleitungen bestehen aus Grundstücksanschlussleitungen und Hausanschlussleitungen.



B

Belebungsanlage
In der Belebungsanlage ( Belebungsverfahren) einer Kläranlage werden Verfahren zur biologischen
Abwasserreinigung eingesetzt. Dabei wird das zumeist kommunale Abwasser durch die
Stoffwechselaktivität von aeroben Mikroorganismen , dem sogenannten Belebtschlamm, weitestgehend
von organischen Verunreinigungen befreit, also gereinigt.

Bilanz
Die Bilanz ist eine Aufstellung von Herkunft und Verwendung des Kapitals eines Unternehmens.
Die Bilanz ist eine kurzgefasste Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden.



C




D

Dichtheitsprüfung
Zerstörungsfreie Prüfung in einer Abwasseranlage auf seine Dichtheit (Rohrleitung, Schacht, etc.).

Drainage
Unterirdisches Sammeln und Abführen von Wasser. Es erfolgt meist mittels halb-durchlässiger Rohre
oder Schläuche zur Trockenhaltung des Bodens und von Gebäuden. Mit Drainagen (auch Dränagen)
wird Grund- und Quellwasser gesammelt und abgeführt. In einigen Fällen wird Drainage mit den
Begriffen Drainleitung oder Dränung gleichgesetzt.



E

Entwässerungsanlage
(auch Abwasseranlage) Anlage zur Ableitung von Abwasser, z. B. Abwasserkanal, Abwasserleitung,
Abwasserdruckleitung, Schächte, Zugänge, etc.

Erneuerung
Herstellung neuer Abwasserleitungen und -kanäle in der bisherigen oder einer anderen Linienführung,
wobei die erneuerten Anlagen die Funktion der ursprünglichen Abwasserleitungen und -kanäle
einschließen. Eine Erneuerung kann z.B. in einer offenen Baugrube, durch Freilegen der alten Leitung,
mit einem Bagger erfolgen. Dabei wird die alte Leitung durch eine neue ersetzt. Ebenfalls eine
Erneuerung ist das Abhängen einer neuen Leitung unter der Kellerdecke, während die alte Leitung
verdämmt wird.



F

Fallleitung
Eine Fallleitung ist eine senkrecht verlaufende, innen- oder außenliegende Abwasserleitung, die
Schmutz- oder Regenwasser einer Sammel- oder Grundleitung zuführt. Fallleitungen durchqueren ein
oder mehrere Geschosse, sie werden in der Regel als Belüftungsleitung bis über das Dach geführt.

Fremdwasser
In der DIN-Norm 4045 wird "Fremdwasser" für das Bezugssystem der Schmutz- und Mischwasser-
kanalisation durch folgende Beschreibung definiert: In die Kanalisation eindringendes Grundwasser
(Undichtigkeiten), unerlaubt über Fehlanschlüsse eingeleitetes Wasser (z. B. Dränwasser, Regenwasser)
sowie einem Schmutzwasserkanal zufließendes Oberflächenwasser (z. B. über Schachtabdeckungen).

In der DIN EN 752 wird Fremdwasser so definiert:
In einem Entwässerungssystem fließendes Wasser, das in der Bemessung nicht berücksichtigt war.

Aus Sicht eines Betreibers von Abwasseranlagen kann Fremdwasser so definiert werden:
In die Kanalisation eingeleitetes Wasser, dessen Qualität durch die Kläranlage nicht mehr verbessert
werden kann und das das Kanalsystem und die Abwasserreinigung unnötig belastet




G

Grabenlose Bauweise/ Grabenloses Verfahren
Sanierung einer Abwasseranlage ohne Erstellen einer Baugrube.
Bei grabenlosen Sanierungsverfahren erfolgt die Sanierung unterirdisch bzw. von innen durch eine
Inspektionsöffnung. Beispiele für grabenlose Sanierungsverfahren sind die unterirdischen
Reparaturverfahren mit einem Roboter oder das Einbringen eines Inliner (Inlinerverfahren).

Grundleitung
Die Grundleitung ist die unzugänglich auf einem Grundstück oder im Baukörper verlegte Leitung, die
das Abwasser dem Anschlusskanal zuführt. (DIN 1986)

Grundstücksanschlussleitung
Grundstücksanschlussleitungen sind Leitungen von der öffentlichen Abwasseranlage bis zur Grenze
des jeweiligen Grundstückes. Sie sind in Billerbeck satzungsgemäß Bestandteil der privaten
Abwasseranlage.

Grundstücksentwässerung
System von Leitungen und anderen Entwässerungsbauwerken zur Ableitung von Schmutzwasser
und/oder Regenwasser zu einer Senkgrube, Kanalisation oder anderen Entsorgungseinrichtungen
auf dem Grundstück.

Grundwasser
Grundwasser ist das Wasser, das unter der Erdoberfläche in Hohlräumen einen Wasserkörper bildet.



H

Haltung
Strecke eines Abwasserkanals zwischen zwei Schächten und/oder Sonderbauwerken.

Hausanschlussleitung
Hausanschlussleitungen sind Leitungen von der privaten Grundstücksgrenze bis zum Gebäude auf
dem Grundstück. Zu den Hausanschlussleitungen gehören auch Grundleitungen.

Häusliches Abwasser
Schmutzwasser aus Waschräumen, Küchen, Badezimmern, Waschbecken, Toiletten
und ähnlichen Einrichtungen.



I

Inliner
siehe Schlauchlining

Inspektionsöffnung
Öffnung mit abnehmbarem Deckel, angebracht an einer Abwasserleitung oder einem Abwasserkanal,
die zwar eine Zugänglichkeit zur Leitung ermöglicht, nicht jedoch den Einstieg von Personen gestattet.
Inspektionsöffnungen erlauben nur das Einbringen von Reinigungsgerät, Inspektions- und
Prüfausrüstung.
Inspektionsöffnungen haben eine Nennweite von weniger als DN/ID 800. Inspektionsöffnungen werden
in der Regel mit Revisionsöffnungen gleich gesetzt.

Instandhaltung
Kombination aller technischen und administrativen Maßnahmen während des Lebenszyklus einer
Abwasseranlage zur Erhaltung des funktionsfähigen Zustandes oder der Rückführung in diesen, so
dass sie die geforderte Funktion erfüllen kann.Die Instandhaltung kann vollständig in die Maßnahmen
Wartung, Inspektion, Instandsetzung, unterteilt werden.



J




K

Kanal
siehe Abwasserkanal

Kanalnetz
Dieser Ausdruck bezeichnet die Gesamtheit der Kanäle, Abwasserdruckleitungen
und zugehörigen Bauwerke in einem Entwässerungsgebiet.



L

LWG
Landeswassergesetz NRW, es hat das Ziel, die Umsetzung des
Wasserhaushaltgesetzes (WHG) im Speziellen zu gewährleisten.



M

Mischsystem
Im Mischsystem werden Schmutz- und Regenwasser gemeinsam gesammelt und fortgeleitet.



N

Nennweite
Die Nennweite gibt das Herstellungsmaß eines Bauteiles (meist Rohre) in Millimetern wieder.
Abhängig von der Art des Bauteils und dem betreffenden Werkstoff kann sich die Angabe der Nennweite
auf den Innendurchmesser (DN/ID) oder auf Außendurchmesser (DN/OD) beziehen.



O

Offene Bauweise
Durchführung von Arbeiten an einer Entwässerungsanlage durch Aufgrabung, in einer offenen Baugrube.

Optische Inspektion
Inaugenscheinnahme einer Entwässerungsanlage durch Begehung, Kameratechnik oder Spiegelung.
Die Begehung von Leitungen wird ab einer Nennweite von DN 800 durchgeführt. Bei Kanälen oder
Leitungen mit geringerer Nennweite wird in der Regel eine Kamera eingesetzt oder eine Spiegelung
durchgeführt.



P

Passiva
Die Passiva zeigt die Mittelherkunft einer Bilanz auf. Sie wird im Allgemeinen
auf der rechten Seite der Bilanz dargestellt.



Q




R

Regeln der Technik
Prinzipien, Lösungen und Vorgehensweisen, die sich in der Praxis erprobt und bewährt haben und
sich bei der Mehrheit der Praktiker durchgesetzt haben. Regeln der Technik werden üblicherweise in
technischen Regelwerken abgebildet (z.B. DIN- Normen) .

Regenwasser
(auch Niederschlagswasser) Niederschlag, der nicht im Boden versickert und von Bodenoberflächen
oder von Gebäudeaußenflächen in ein Entwässerungssystem eingeleitet wird.

Regenklärbecken (RKB)
In einem Regenklärbecken wird das Regenwasser aus einem Regenwasserkanal aufgefangen und
mechanisch gereinigt und der Überlauf an den Vorfluter (Gewässer) abgegeben. Eine Behandlung
durch Regenklärbecken ist bei belastetem Regenwasser, z.B. aus Gewerbegebieten, angezeigt.

Regenüberlaufbecken (RÜB)
In einem Regenüberlaufbecken wird das bei einem Regenereignis abfließende Regenwasser-
Schmutzwassergemisch der Mischkanalisation aufgefangen, mechanisch gereinigt und der Überlauf
an den Vorfluter (Gewässer) abgegeben.

Regenrückhaltebecken (RRB)
Regenrückhaltebecken werden zum Ausgleich der Wasserführung und somit zum Speichern von
Regenwasser aus der Kanalisation gebaut. Es handelt sich oft um Erdbecken, die den gedrosselten
Abfluss dem Vorfluter (Gewässer) abgeben.

Renovierung
(auch Renovation)Eine der drei Arten der Sanierung neben der Reparatur und der Erneuerung.
Unter dem Begriff Renovierung sind Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Funktionsfähigkeit
von Abwasserleitungen und -kanälen unter vollständiger oder teilweiser Einbeziehung ihrer ursprünglichen
Substanz zusammengefasst.
Ein typisches Verfahren der Renovierung ist das Inlinerverfahren. Die Nutzungsdauer der renovierten
Anlage orientiert sich an der geplante Nutzungsdauer und es wird mit der Renovierung die ursprünglich
geplante Nutzungsdauer sichergestellt oder ggfls verlängert.

Reparatur
Eine der drei Arten der Sanierung neben der Renovierung und der Erneuerung.
Maßnahmen zur Behebung örtlich begrenzter Schäden. Ziel einer Reparatur ist das Sanieren von
Einzelschäden, z.B. von Rissen und Löchern. Die durchschnittliche Nutzungsdauer ist vergleichsweise
gering und liegt in der Regel bei 2 bis 15 Jahren.

Revisionsöffnungen
siehe Inspektionsöffnungen

Revisionsschacht
Revisionsschächte werden auch als Kontrollschächte bezeichnet. Ihr Vorhandensein kann
Reinigungs-, Inspektions- und Sanierungsmaßnahmen erheblich erleichtern und die dabei
anfallenden Kosten reduzieren.

Rückstau
Rückstau in einer abwassertechnischen Anlage entsteht, wenn der Zustrom von Abwasser dessen
Abfluss übersteigt. In einer Grundstücksentwässerungsleitung kann immer dann Rückstau auftreten,
wenn die öffentliche Kanalisation das anfallende Abwasser nicht mehr sofort ableiten kann.

Diese Situation kann jederzeit eintreten, da die öffentlichen Abwasseranlagen planmäßig im Zustand
der Überlastung nach DIN EN 752-1, 3.42 betrieben werden, ohne dass eine Überflutung eintritt.

Rückstauebene
Die Rückstauebene beschreibt eine Ebene bei einer Grundstücksentwässerung, unterhalb derer
besondere Maßnahmen gegen Rückstau zu treffen sind. Ohne weitere spezifische Angaben liegt die
Rückstauebene im Allgemeinen auf der Höhe der Straßenoberkante.



S

Sammelleitung
Liegende Leitung zur Aufnahme des Abwassers von Fall- und Anschlussleitungen, die nicht im Erdreich
oder unter der Grundplatte verlegt ist. Eine Sammelleitung ist im Gegensatz zu einer Grundleitung frei
zugänglich und liegt im Gebäude oberhalb der Kellersohle oder alternativ im Rohrkanal im Kellerfußboden.

Sanierung
Alle Maßnahmen zur Wiederherstellung oder Verbesserung von vorhandenen Entwässerungssystemen.
Es wird zwischen den Sanierungsarten Reparatur, Renovierung und Erneuerung unterschieden.

Schacht
Einstieg mit abnehmbarem Deckel, angebracht auf einer Abwasserleitung oder einem Abwasserkanal,
um das Einbringen von Reinigungs-, Inspektions- und Sanierungssystemen oder auch den Einstieg von
Personen zu ermöglichen (hier Synonym für „Einsteigschacht“).

Schaden
Baulicher Mangel

Schlauchlining
Schlauchlining ist ein gängiges Verfahren zur grabenlosen Sanierung von Leitungen oder Kanälen.
Hierbei wird ein mit Kunstharz getränkter Kunststoffschlauch (Schlauchliner oder Inliner) in den Kanal
eingezogen oder eingestülpt, der anschließend aushärtet.

Schmutzwasser
Schmutzwasser ist das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch
in seinen Eigenschaften veränderte und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser.

Sielhaut
Die Sielhaut ist ein Biofilm, der in Innenflächen von Entwässerungssystemen entsteht. Die Sielhaut
besteht zum überwiegenden Teil aus toter und lebender Biomasse sowie aus anorganischen
Bestandteilen. Wird die Sielhaut bei der Reinigung vor der TV-Inspektion nicht entfernt, können Schäden
an der Rohrinnenwand übersehen werden.

SPS- Prozessleittechnik
Die Speicherprogrammierbare Steuerung als Prozessleittechnik ist ein elektronisches Verfahren zur
Fernüberwachung, Steuerung und Protokollierung der Maschinen und Anlagenteile. Auch die
Störmeldeübertragung wird im Allgemeinen mit der Prozessleittechnik realisiert.

Stutzen
Als Stutzen wird ein in die Kanalisation eingebrachtes Leitungsstück bezeichnet, dass eine dichte
Verbindung zur Kanalisation herstellt. An den Stutzen wird die private Grundstücksanschlussleitung
verbunden.



T

Trennsystem
Im Trennsystem werden Schmutz- und Regenwasser in getrennten Rohrleitungen
oder Kanälen gesammelt und fortgeleitet.

Tropfkörperanlage
In einer Tropfkörperanlage wird Abwasser über ein Festbett verrieselt und Luft im Gegenzug von unten
nach oben durch das Festbett geführt. Auf dem Festbett (z.B. Lavagestein) siedeln sich Bakterien an,
die das Abwasser reinigen.



U




V




W

WHG     
Wasserhaushaltsgesetz des Bundes.



X




Y




Z

Zustandserfassung
Maßnahmen zur Feststellung des Ist-Zustandes von Entwässerungssystemen